Indische Mondsonde Chandrayaan-1

Silizium am Mond – ist das nicht ein alter Hut?

Esa-Wissenschaftler Detlef Koschny

Esa-Wissenschaftler Detlef Koschny

So richtig überraschend klingt die Nachricht allerdings nicht, dass die Elemente Aluminium, Silizium und Magnesium in der Mondoberfläche vorkommen. Schon frühere Untersuchungen, etwa am von den Apollo- und Luna-Missionen auf die Erde transportierten Mondgestein, haben ergeben, dass es auf dem Mond Basaltgesteine, Olivin und andere Silikate gibt. Koschny stimmt zu: „Ja, das an sich ist nichts Neues. Doch all das“, konkretisiert er, „sind immer nur punktuelle Erkenntnisse gewesen. Nun werden wir aber über die ganzen zwei Jahre Missionsdauer die komplette Oberfläche analysieren.“
Am Ende der Mission wird also eine Karte stehen, die die mineralogische Zusammensetzung der gesamten Mondoberfläche angibt. Der ESA-Wissenschaftler erklärt, dass vor allem die Grundlagenforscher sich daraus wichtige Informationen versprechen. „Wir wissen zwar viel über den Mond“, so Koschny, „viel mehr als etwa über die Monde des Jupiters. Aber einige wichtige Fragen sind immer noch offen – insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung des Monds seit seiner Entstehung.“ Es gibt zum Beispiel die Theorie, dass der Mond kurz nach seiner Entstehung komplett von einem Magmaozean bedeckt war, dass also seine gesamte Oberfläche flüssig war. Die flächige Verteilung der Elemente kann eindeutige Rückschlüsse darauf zulassen. Noch ein paar Sonnenblitze mehr, und vielleicht wissen wir schon bald genauer, wie es vor ein paar Milliarden Jahren auf dem Mond aussah.


Carolin Konermann ist freie Technikjournalistin in Köln.

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