Indische Mondsonde Chandrayaan-1

"Kicks" auf dem Mond: Kamera mit Adlerblick

Kaum ist die erste indische Sonde, Chandrayaan-1, am Mond angekommen, legt die Debütantin auch schon stark vor. Die unter europäischer Beteiligung gebaute Röntgenkamera C1XS (sprich: "Kicks") zeigt gleich nach dem ersten Sonnenflare Ergebnisse, die schärfer sind, als die Wissenschafter sich hätten träumen lassen.
Mit dem Chandrayaan-1 X-ray Spectrometer, kurz: C1XS, analysieren die Wissenschaftler spektrografisch das vom Mond reflektierte Röntgenlicht.

Mit dem Chandrayaan-1 X-ray Spectrometer, kurz: C1XS, analysieren die Wissenschaftler spektrografisch das vom Mond reflektierte Röntgenlicht.

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Blitzlichtgewitter zum Auftakt

Eine solche Begrüßung erlebte Chandrayaan-1, die erste Sonde Indiens außerhalb des Erdorbits, bei ihrer Ankunft am Mond. Kaum hat die Debütantin unseren Satelliten erreicht, erstrahlte dieser im Blitz eines Sonnenflares: einer Eruption, bei der die Sonne einen Schub Teilchen ausstößt. C1XS, das Röntgenspektrometer an Bord von Chandrayaan-1, nutzte den Flare für eine erste Aufnahme. Und die zeigt Aluminium, Silizium und Magnesium in der aufgenommenen Mondregion – aber vor allem, dass C1XS schärfer sieht als von den Wissenschaftlern erwartet.
„C1XS ist erst das zweite Instrument seiner Art, das zum Mond fliegt“, sagt Detlef Koschny und spricht den kryptischen Namen „C1XS“ wie das englische „Kicks“ aus. Koschny wurde von der Esa als Projektwissenschaftler für die europäischen Beiträge auf Chandrayaan-1 berufen. „Das erste befand sich an Bord von Smart-1 und wurde vom gleichen Team gebaut. Inzwischen wurde einiges verbessert, und die Aufnahmen haben gezeigt, dass das Instrument nun noch besser funktioniert als spezifiziert war.“
Der Sonnenflare war ein Glücksfall für C1XS. „C1XS schaut sich das Röntgenlicht von Photonen an, und das entsteht nur, wenn die Sonne daraufscheint“, erklärt Koschny. Das Prinzip funktioniert ungefähr so: Ein Teilchen schlägt auf einen Mondfelsen auf, woraufhin dieser einen Röntgenstrahl emittiert. Den fängt die Kamera auf und ermittelt anhand seiner Wellenlänge, in welchem Element er entstanden ist. So erfahren die Wissenschaftler am Boden, woraus der untersuchte Felsen besteht.
Wenn die Sonne gleich den Spot einschaltet, ist das ein Glücksfall für die Wissenschaftler. Nicht anders als bei einer Fotokamera sorgt der Blitz für schnelle gute Aufnahmen in Dunkelheit – nötig wäre er nicht gewesen: „Wenn wir lange genug belichten, sehen wir auf jeden Fall etwas“, so Koschny. Auch das ist nicht anders als bei der konventionellen Fotografie. Die Standardfotos von C1XS werden am Missionsende aus den vielen Momentaufnahmen zusammengerechnet, die während unzähliger Mondumrundungen der Sonde entstanden sind.

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