SETI soll nach Radio- und Fernsehsignalen suchen

Hoffnungsträger LOFAR

Der Blick den Sternen bzw. dort vermutenden Exoplaneten zugewandt, geht die Suche von SETI auf allen Ebenen weiter.

Der Blick den Sternen bzw. dort vermutenden Exoplaneten zugewandt, geht die Suche von SETI auf allen Ebenen weiter.

Für eine solche Beobachtung ist Loebs Ansicht nach das leistungsstarke Radioteleskop LOFAR (Low Frequency Array) bestens geeignet, an dem europäische Ingenieure im Norden Hollands seit 2004 werkeln. Das kreisförmige Riesenauge, das sich einmal über eine Fläche von 350 Kilometern bis nach Deutschland erstrecken soll, geht 2012 in Betrieb. Als revolutionäres Radioteleskop der nächsten Generation angekündigt, soll LOFAR später aus 25.000 einfachen Radiosensoren bestehen, die mit einem zentralen Supercomputer verbunden sind. Zusammen mit den niederländischen Stationen avanciert LOFAR dann zur größten über Datenleitungen vernetzten Teleskopanlage der Welt.
Der besondere Vorzug dieser Anlage ist ihre Mobilität: Binnen weniger Sekundenbruchteile können alle Teleskope neu positioniert und somit auf ein anderes, beliebiges Ziel gerichtet werden. LOFAR vermag sogar in mehrere Richtungen gleichzeitig zu blicken, was mit dem netten Nebeneffekt einhergeht, dass die SETI-Forscher LOFAR zeitgleich mit anderen Forschungsgruppen nutzen könnten. Während Radioastronomen sich den klassischen Himmelskörpern widmen, könnte die Fahndung nach E.T. und Co. simultan auf Hochtouren laufen.

8000 Antennen auf Aliens-Suche

Noch wirkungsvoller könnte die inmitten der westaustralischen Wüste gelegene sensible Antennenarmada LFD-MWA "Log Frequency Demonstrator" u. "Murchison Widefield Array") sein, die seit diesem Jahr in Betrieb ist. Fernab störender irdischer Signalquellen widmet sich die aus 8000 Antennen bestehende Anlage ganz dem Frequenzbereich von 80 bis 300 Megahertz, um weit entfernte Junggalaxien zu observieren. Aufgrund dieses Frequenzbereiches würde dieses Observatorium für die Suche nach Radioabfällen nichtirdischer Herkunft bestens geeignet sein. "Das MWA ist sensibel genug, um eine erdähnliche Zivilisation im Umkreis von 30 Lichtjahren aufzuspüren. In dieser Region befinden sich 1000 Sterne", so Loeb. Aber in naher Zukunft sei es sogar möglich, in einem Umkreis von 1000 Lichtjahren nach Spuren außerirdischen Radio- und Fernsehkonsums zu forschen.
Auf der Suche nach Alien-TV wird die größte Schwierigkeit wohl darin bestehen, aus den zahlreichen irdischen Frequenzbereichen, die global genutzt werden, den passenden Kanal herauszufiltern. Ähnlich sieht dies Seth Shostak vom SETI-Institut im Pasadena (Kalifornien), der zu den weltweit führenden SETI-Radioastronomen zählt: „ET von BBC zu unterscheiden dürfte eine echte Herausforderung sein.“

Näheres zu SETI: www.seti.org
Prof. Avi Loeb: http://www.cfa.harvard.edu/~loeb/
LOFAR (Low Frequency Array): http://www.lofar.org/

Copyright (C) Harald Zaun 2008
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