Das Schauspiel wird diesmal noch etwas spärlich ausfallen. Da der Asteroid recht nah an der Sonne stehen wird, ist nur ein kleiner Teil von ihm beleuchtet. Bei einer voraussichtlichen 22. Größenklasse brauchen Sterngucker ein sehr leistungsstarkes Teleskop, um ihn aufzuspüren. Gerhard Hahn, der am Berliner DLR-Institut für Planetenforschung Experte für Erdnahe Asteroiden ist, möchte auch für den nächsten Vorbeiflug noch nichts versprechen: „Die aktuellen Bahnberechnungen sind zu unsicher, um verlässliche Angaben zu machen. Denn es kommt nicht nur auf die Entfernung an, sondern auch auf die Form und Ausrichtung des Objekts.“ Es sei in jedem Fall nötig, PHA 2009 BD81 zunächst weiter zu beobachten, um gesichertere Erkenntnisse über seine Bahn zu gewinnen.

PHA 2008 EV5 und PHA 2009 BD81 sind beides Asteroiden, deren Umlaufbahnen diejenige der Erde kreuzen – so genannte „Near Earth Objects“, kurz: NEOs. Die Abkürzung PHA wiederum steht für „Potentially Hazardous Asteroid“: Asteroiden, die eventuell gefährlich sind, weil die Möglichkeit eines Einschlags auf der Erde besteht.
Kollisionen mit kleinen Himmelskörpern, Meteoriten, die in der Erdatmosphäre verglühen oder als verbrannter Kiesel auf den Boden aufschlagen, kommen regelmäßig vor. Größere Objekte dagegen nähern sich der Erde wesentlich seltener. Nur etwa alle vier- bis fünfhunderttausend Jahre schlägt ein Asteroid von einem Kilometer Durchmesser oder mehr auf der Erde ein – die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen gefährlichen Einschlag erleben, ist gering. Doch in der Frühzeit unseres Planeten krachten häufiger große Asteroiden auf dessen Grund. Bis heute zeugen riesige Einschlagkrater wie der berühmte Barringer-Krater in Arizona oder das Nördlinger Ries in Bayern von diesen Ereignissen.

Carolin Konermann ist Technikjournalistin in Köln.