Planet Merkur
Schärfste Bilder von Merkur
Bei ihrem zweiten Vorbeiflug am Planeten Merkur gelangen der US-Raumsonde Messenger rund 1300 Aufnahmen der Planetenoberfläche mit bislang unerreichter Detailschärfe. Die Bilder enthüllen weitere Details des sonnennächsten Planeten, der lange von der Raumfahrt vernachlässigt wurde.
© NASA/ John Hopkins University
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Inhalt des Artikels
- » 1 - Neunzig Prozent der Merkuroberfläche kartiert
- » 2 - Vorbeiflug aus nächster Distanz
Neunzig Prozent der Merkuroberfläche kartiert
Neue Details auf der Merkuroberfläche
Den letzten und bislang einzigen Besuch von der Erde erhielt Merkur in den Jahren 1974/75. Damals übermittelte die Sonde Mariner 10 die ersten Bilder des Planeten – nach heutigen Maßstäben waren sie allerdings nur von geringer Auflösung. Messenger verbessert unsere Kenntnis vom Merkur zurzeit erheblich: So stellte sich beispielsweise heraus, dass sein größter Einschlagskrater, das Calorisbecken, rund 300 Kilometer größer ist als aufgrund der Mariner-Bilder angenommen worden war. Auch hatte Mariner 10 nur 45 Prozent der Merkuroberfläche kartiert – zusammen mit den Bildern von Messenger sind nun schon 90 Prozent angelichtet.Mit Hilfe der modernen Kameras konnten die Forscher nicht nur schönere Bilder machen, sie entdeckten auch neue Details auf der Merkuroberfläche. So fanden sie eindeutige Hinweise auf Vulkanismus in früheren Zeiten. Einige Krater wurden offenbar mit vulkanischer Lava aufgefüllt, wieder andere sind durch tektonische oder vulkanische Verwerfungen überprägt worden. Diese Verwerfungen sind teilweise bis zu zwei Kilometer hoch und müssen nach dem Einschlag des Asteroiden entstanden sein.