Nasa beschießt am Freitag den Mond

Mondkrater für Einschlag ausgewählt

Fünf Tage vor dem geplanten Crash der Sonde LCROSS in der Südpolarregion des Mondes steht der Zielkrater nun fest: LCROSS soll am 9. Oktober in den Krater Cabeus stürzen und nicht in Cabeus A, wie ursprünglich geplant. Hier, so die Nasa, bestünde die beste Chance, tatsächlich Wasser nachzuweisen.
Das Südpolgebiet des Mondes, in dem die Forscher die größten Vorkommen an Wasser vermuten. Krater Cabaeus ist nun das ausgewählte Ziel für den Einschlag der LCROSS-Raketenstufe.

Das Südpolgebiet des Mondes, in dem die Forscher die größten Vorkommen an Wasser vermuten. Krater Cabaeus ist nun das ausgewählte Ziel für den Einschlag der LCROSS-Raketenstufe.

Im Krater Cabeus soll sich nach neuesten Untersuchungen der Forscher mit großer Wahrscheinlichkeit die größte Konzentration an Wasserstoff in der gesamten Südpolarregion des Mondes befinden. Eingeflossen in die Entscheidung waren auch ganze neue Geländedaten über die Region. Danach dürfte die erwartete Wolke nach dem Crash schon deutlich eher von der Sonne beleuchtet werden als man dies bislang erwartet hatte. Zusätzlich würde der Schattenwurf eines hohen Berges in dem Gebiet für einen guten Kontrast bei den Beobachtungen und der Suche nach Wasserdampf sorgen.

Das neue Ziel wurde bei der jüngsten Kursanpassung der Sonde schon mit berücksichtigt. In den kommenden Tagen will man nun die genaue Einschlagstelle im Cabeus-Krater weiter anpassen, damit eine möglichst große Staubwolke möglichst gut von der Sonne beschienen wird.

Die Auswahl für das Zielgebiet erfolgte nach lebhaften Diskussionen und anhand neuester Daten von Observatorien sowie der Mondmissionen Kaguya, Chandrayaan-1 und Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). Der ausgewählte Krater liegt in der Nähe des Südpols und bietet insgesamt ideale Bedingungen für das Experiment.

LCROSS besteht aus zwei Teilen: einer ausgebrannten Centaur-Raketenoberstufe und einer kleinen Sonde. Die Oberstufe wird am 9. Oktober in einen Krater in der Nähe des Mondsüdpols einschlagen, in den nie Sonnenlicht fällt und in dem die Astronomen daher Wassereis vermuten. Durch die Staubwolke, die der Einschlag aufwirbelt, wird dann die kleine Sonde fliegen um diese gründlich zu analysieren, bevor sie dann selbst auf die Oberfläche des Mondes stürzt.

Das spektakuläre Experiment dient dem Nachweis von Wassereis in der Mondoberfläche, über dessen Existenz schon seit längerem spekuliert wird (wir berichteten). Es wird vermutet, dass durch Kometeneinschläge auf den Erdtrabanten gebrachtes Wassereis im Schatten von tiefen Kratern bis heute überdauert hat. Eindeutig nachgewiesen werden konnte dies bisher noch nicht.

Der Einschlag wird von zahlreichen verschiedenen Observatorien auf der Erde und auch vom Hubble-Weltraumteleskop sowie dem LRO beobachtet werden, man kann sich also schon auf jede Menge interessantes Bildmaterial freuen. Das Ereignis soll auch durch größere Amateur-Teleskope zu beobachten sein, allerdings wird es um 11.30 GMT (13.30 Uhr MESZ) stattfinden.

Quelle: NASA

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