Sternenhimmel im März

Abschied der Wintersternbilder

Zwar ziehen die hellen und auffälligen Winterbilder noch die Blicke auf sich, sie sind aber allesamt schon weit in die westliche Himmelshälfte gerückt. Die große Wachablösung am Abendhimmel findet allmählich statt.
Himmelsanblick gegen 22 Uhr MEZ

Himmelsanblick gegen 22 Uhr MEZ

Der Himmelsjäger Orion neigt sich zum Westhorizont und ist kaum zu übersehen. Sirius funkelt noch im Südwesten. Ein wenig höher leuchtet Prokyon, hellster Stern im Bild des Kleinen Hundes. Im Westen strebt der Stier dem Untergang entgegen. Sein roter Augenstern Aldebaran steht schon recht tief. Höher als der Stier stehen noch die Zwillinge mit Kastor und Pollux sowie der Fuhrmann mit der hellen, gelblichen Kapella.

Zu unserer Standardbeobachtungszeit geht der Himmelsmeridian genau zwischen dem lichtschwachen Krebs und dem markanten Bild des Löwen hindurch. Im Löwen strahlt zurzeit unübersehbar der Ringplanet Saturn. Er steht nahe der Grenze zur Jungfrau. Im Krebs findet sich der offene Sternhaufen Krippe. Die Krippe heißt lateinisch Praesepe (M44).

Der Krebs ist die wohl unscheinbarste Figur des gesamten Zodiakus (Tierkreis). Dies mag ein Hinweis darauf sein, dass der Krebs einst von Herkules zerschmettert wurde, als er ihn während seines Kampfes mit der schrecklichen Hydra in die große Zehe zwickte. Juno, die Gemahlin des Jupiters, versetzte ihn zur ewigen Erinnerung ans Firmament.

In unserer Zeit wandert die Sonne vom 20. Juli bis zum 10. August bereits am absteigenden Ast ihrer Bahn durch den Krebs. In vergangenen Jahrhunderten lag einst das Sommersolstitium (Sommerpunkt) im Krebs. Noch heute spricht man deshalb vom ,,Wendekreis des Krebses“.

Das mächtige Sternentrapez des Löwen steht kurz vor seinem Meridiandurchgang. Der Löwe ist das typische Frühlingssternbild. Ein großes Sternentrapez markiert den Rumpf dieses königlichen Tieres und ein kleines, aufgesetztes Trapez bildet den Kopf des Löwen. Die Figur, die sich aus dem kleinen Löwentrapez sowie dem Halsstern Algieba (Gamma Leonis), dem Bruststern Eta Leonis und dem Herzstern Regulus (Alpha Leonis) zusammensetzt, wird bei den Amerikanern gerne als "Sichel" (sickle) bezeichnet.

Im Südosten ist bereits die Jungfrau aufgegangen. Ihr Hauptstern, die bläuliche Spica, ist noch so horizontnah, dass man ihn kaum erkennen kann.

Tief im Osten leuchtet auffällig ein heller, orange-rötlicher Stern, nämlich Arktur im Bild des Rinderhirten (lat.: Bootes). Damit ist im Südosten das komplette Frühlingsdreieck vertreten. Gleichzeitig ist im Westen noch das Winterdreieck zu sehen. Es setzt sich aus Beteigeuze im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund zusammen. Bei uns ist der Begriff „Winterdreieck“ weniger bekannt, in Nordamerika hingegen ist er jedem Sternfreund geläufig („Winter Triangle“). Das Frühlingsdreieck hingegen besteht aus Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes.

Zwischen Großem und Kleinem Hund ist das Einhorn beheimatet, ein unauffälliges Sternbild, das nur bei sehr guten Sichtbedingungen gefunden werden kann.

Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwesthorizont herabgesunken, während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, der Große Wagen hilft, den Polarstern zu finden.

Mehr über das aktuelle Himmelsgeschehen lesen Sie im Kosmos Himmelsjahr.

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