Beobachtungstipp März

Das unscheinbare Einhorn

Zwischen dem Großen und dem Kleinen Hund ist das Einhorn beheimatet. Es gehört zu den unauffälligen und daher wenig bekannten Sternbildern. In unseren lichtüberfluteten Siedlungen kann man es daher kaum erkennen. Der Stern Alpha Monocerotis, auch Lucida genannt, leuchtet nur mit 3,9 mag, während Beta Monocerotis mit 3,6 mag geringfügig heller ist.
Das unscheinbare Einhorn

Das unscheinbare Einhorn

S Monocerotis  (4,6 mag), auch bekannt unter der Flamsteed-Nummer 15 Mon, ist ein bekannter Veränderlicher. Als heißer, blauer Unterriese (Leuchtkraftklasse IV) übertrifft er unsere Sonne an Leuchtkraft um das 8500-Fache. S Mon liegt mitten im offenen Sternhaufen NGC 2264, eingebettet in interstellare Gas- und Staubwolken. Er ist der hellste Stern in diesem Haufen. In den südlichen Partien dieser Wolken stößt man auf den Kegelnebel, lat.: Conus Nebula. Der Kegelnebel ist eine beeindruckende Dunkelwolke. Interstellare Staubmassen verdunkeln hier das Licht der dahinter stehenden Sterne und der dahinter liegenden leuchtenden Gasnebel (Emissionsnebel).

Im Einhorn findet man auch den offenen Sternhaufen M50 (= NGC 2323), der von Giovanni Domenico Cassini im Jahre 1711 entdeckt wurde. M 50 ist rund 3500 Lichtjahre von uns entfernt und setzt sich aus knapp hundert Sternen zusammen.

Auch der Rosetten-Nebel (NGC 2237) liegt im Sternbild Einhorn. Er ist ein wunderschöner, leuchtender Gasnebel, der einem Ringnebel etwas ähnlich sieht. Zahlreiche junge, heiße Sterne sind im Rosetten-Nebel eingebettet, die ihn zum Glühen bringen.

Bei Plasketts Stern (Katalognummer BD+6°1309 bzw. V640 Mon) handelt es sich um einen Doppelstern mit der gemeinsamen scheinbaren Helligkeit von 6,1 mag. Beide Komponenten sind O-Sterne mit Oberflächentemperaturen von 28 000 °C. Vergleichsweise ist unsere Sonne mit knapp 6000 °C an ihrer Oberfläche direkt kühl. Aus der Umlaufbewegung beider Sterne ergeben sich 40 beziehungsweise 50 Sonnenmassen für die einzelnen Komponenten. Plasketts Stern ist rund 2100 Lichtjahre von uns entfernt.

Das Sternenpaar Ross 614 fällt in das andere Massenextrem. Beide Komponenten sind tiefrote Zwergsonnen (Spektraltyp: M6e) in nur 13 Lichtjahren Entfernung. Aus ihrer scheinbaren Helligkeit von nur 11,1 mag lässt sich auf ihre geringe wirkliche Leuchtkraft schließen: Der eine Stern, Ross 614A, hat nur ein Zweitausendstel der Sonnenleuchtkraft, der andere Stern, Ross 614B, nicht einmal 1/60 000 der Helligkeit unserer Sonne. Ross 614B ist eher mit der Vollmondhelligkeit zu vergleichen.


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