„Sternstunden“ in Oberhausen

Leere, Stille und ein Mond im Gasometer

Am 2. April öffnete die Sternstunden-Ausstellung im Oberhausener Gasometer. Das Herzstück ist ein Mond von 25 Metern Durchmesser, der im Raum des ehemaligen Gastanks hängt. Die gut ausgewählte Schau demonstriert den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Ästhetik, schafft ungewöhnliche Bezüge und macht auf beeindruckend einfache Weise die Größe des Kosmos am eigenen Leib erfahrbar.
Die Ausstellung "Sternstunden - Wunder des Sonnensystems" ist ab dem 2. April im Gasometer Oberhausen zu sehen.

Die Ausstellung "Sternstunden - Wunder des Sonnensystems" ist ab dem 2. April im Gasometer Oberhausen zu sehen.

Dunkel, viel Schwarz, viel leerer Raum. Die Weltallatmosphäre ist so überzeugend, dass man sich instinktiv festhalten möchte. Der Blick nach oben zum riesigen Mond macht schwindelig. Dabei ist es ein geschlossener Raum, in dem der 25 Meter breite Satellit hängt: der Oberhausener Gasometer, ein hohes, zylinderförmiges Gebäude, das früher als Tank für Gas diente. Für viel Gas, genaugenommen, und so hat die Installation viel Raum zum Wirken. Der Mond ist das Herzstück der Ausstellung „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems“, die heute fürs Publikum öffnet. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Betreibergesellschaft des Gasometers eine Schau zusammengestellt, die Größe greifbar macht.
Im Erdgeschoss bilden, mit der Sonne im Zentrum, Planetenkugeln und leinwandgroße Bilder die Schönheit des Sonnensystems ab. Die Modelle bekannter Raumsonden – der Kometenlander Philae, der auf dem Saturnmond Titan gelandete Huygens – setzen die Planeten und deren fotografische Abbildungen in Beziehung. In der Ebene darüber finden sich sorgsam ausgewählte Stücke aus der Geschichte der Erforschung unseres Sonnensystems: alte Fernrohre, eine Kapsel mit Mondstaub, ein Astrolabium, eine Armillarsphäre und andere historische Gerätschaften zur Beobachtung und Abbildung des Himmels. Dazwischen immer wieder Bilder berühmter Menschen, die sich Gedanken über die Geschehnisse weit oberhalb des Erdbodens gemacht haben. Und über allem schwebt der gewaltige Mond.
Der Musiker Ulle Sende hat für die „Sternstunden“ eine Musik komponiert, die leise untermalend über der Schau liegt. Sie impliziert all seine Gedanken und Erinnerungen zum Mond, und auch darin spielen Raum und Größe eine wichtige Rolle. „Ich kenne das Gefühl und teile es wahrscheinlich mit vielen Menschen“, sinniert er, „sich als winziges Staubkorn zu fühlen. Das transportiert auch diese Musik.“ Auch der zweite Bezug zum Weltall ist in der Komposition enthalten: Stille, sagt Sende, spielt darin die wichtigste Rolle.

Carolin Konermann ist Technikjournalistin aus Köln
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