Komet Lulin
Komet Lulin in allen Wellenlängen
Während des Wartens auf gewaltige Energieausbrüche und kosmische Explosionen beobachtet der Satellit Swift mit seinen Teleskopen den Kometen Lulin bei seiner Annäherung an die Erde in verschiedenen Wellenlängen. Zum ersten Mal sehen Astronomen gleichzeitig Ultraviolett- und Röntgenbilder eines Kometen.
© NASA/Swift/Univ. of Leicester/DSS (STScI, AURUA)/Bodewits et al.
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Inhalt des Artikels
- » 1 - Lulin heute Nacht der Erde am nächsten
- » 2 - Wie wird Lulin untersucht?
Lulin heute Nacht der Erde am nächsten
Dreckiger Schneeball gestern Nacht ganz nah
"Wir werden nicht in der Lage sein eine eigene Sonde zu Lulin zu senden, aber Swift gibt uns einige der Informationen, die wir durch eine solche Mission bekommen würden" sagt Jenny Carter von der University of Leicester in Großbritannien, die die Studie leitet."Der Komet verliert eine große Menge Gas, was ihn zu einem idealen Ziel für Röntgenuntersuchungen macht." sagt Andrew Read, ebenso an der University of Leicester tätig.
Ein Komet ist ein Klumpen aus gefrorenen Gasen vermischt mit Staub. Diese "dreckigen Schneebälle" verlieren Gas und Staub wann immer sie sich der Sonne nähern. Komet Lulin, auch bekannt als C/2007 N3, wurde letztes Jahr von Astronomen am Lulin Observatory in Taiwan entdeckt. Der Komet geht hierzulande gegen 18 Uhr auf und kann an sehr dunklen Stellen schon mit bloßem Auge beobachtet werden. Lulin war am Morgen des 24. Februars der Erde am nächsten - nur 61 Millionen Kilometer, also rund 160 Mal weiter entfernt als der Mond. Hinzu kommt, dass zur Zeit Neumond herrscht und die Beobachtungsbedingungen für den Kometen ideal sind.
Am 28. Januar bereits trainierte Swift sein Ultraviolettes/Optisches Teleskop (UVOT) und das Röntgenteleskop (XRT) an Lulin. "Der Komet ist ganz schön aktiv", sagte Dennis Bodewitz, ein Mitarbeiter am Goddard Space Flight Center. "Die Daten von UVAOT zeigen, dass Lulin jede Sekunde fast 3000 Liter Wasser verloren hat." Das ist genug um ein olympisches Schwimmbecken in unter 15 Minuten zu füllen.
Swift kann Wasser nicht direkt sehen. Allerdings spaltet das ultraviolette Licht der Sonne Wassermoleküle in Wasserstoff- und Hydroxyl-Moleküle. UVOT wiederum entdeckt die Hydroxyl-Molekühle, welche in den Bildern als riesige Wolke zu sehen sind. Die Wolke spannt sich über eine Distanz die mit dem Abstand der Erde zum Mond vergleichbar ist.