Beobachtungstipp

Saturnring in Kantenstellung

Der Ringplanet Saturn befindet sich in diesem Monat in Oppositionsstellung zur Sonne. Er durchwandert das Sternbild Löwe und ist schon in kleinen Teleskopen gut zu beobachten. Sein Ring allerdings erscheint nur als dünne Linie, im Herbst verschwindet er ganz – 2009 erleben wir eine seltene Saturnringpassage.

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Inhalt des Artikels

Ein Bleistiftstrich von einem Ring

Ring oder Henkel?

Der Saturn gilt als der schönste unter den Planeten. Sein Anblick im Teleskop entzückt Einsteiger wie erfahrene Amateurastronomen gleichermaßen. Kein zweiter Planet unseres Sonnensystems besitzt ein solch ausgeprägtes Ringsystem. Für die Beobachtung des Saturnrings genügt schon ein kleines Einsteigerfernrohr, richtig interessant aber wird es ab Vergrößerungen von 150fach und mit Instrumenten ab zwanzig Zentimeter Öffnung.

Schon Galilei erkannte 1610 die ungewöhnliche Form des Saturns, meinte aber, drei nebeneinander schwebende Kugeln zu sehen. Andere frühe Beobachter glaubten, „Henkel“ an den Seiten des Planeten zu erkennen, daher stammt der heute noch verwendete Begriff der „Ansen“ für die Ringbögen links und rechts der Saturnkugel - ansa ist der lateinische Ausdruck für Henkel. Im Jahr 1656 erkannte Christian Huygens mit verbesserten Teleskopen die wahre Erscheinung des Saturnrings, kurze Zeit spätere entdeckte Giovanni Domenico Cassini die nach ihm bekannte Ringteilung, die den äußeren A-Ring vom inneren B-Ring trennt. Heute weiß man, dass der Saturnring aus vielen hundert Einzelringen besteht, die ihrerseits Abermillionen von Gesteinsbrocken und Staubteilchen enthalten. In Amateurteleskopen ist neben der Cassiniteilung höchstens noch die 1837 von Johann Franz Encke entdeckte Encketeilung zu erkennen – von diesem treffend „Bleistiftstrich“ genannt.

Nur ein Kilometer dicker Ring

Im Jahr der Astronomie aber dürfte man beide Ringteilungen vergeblich suchen: Der Saturnring zeigt sich im Fernrohr nur als dünne Linie. Im August und September wird der Ring sogar völlig verschwinden: 2009 findet eine Saturnringpassage statt, bei der zuerst die Sonne und kurz darauf die Erde die Ebene der Saturnringe durchkreuzen.

Die Saturnringe befinden sich in der Äquatorebene des Saturns, sie sind zwar entlang dieser Ebene mehr als 300.000 Kilometer ausgedehnt, senkrecht dazu aber gerade einmal einen Kilometer dick. Weil die Äquatorebene und mit ihr die Ringe zur Sonnenumlaufbahn des Planeten um knapp 27° geneigt ist, bescheint die Sonne an zwei genau gegenüberliegenden Punkten auf der Saturnbahn genau die dünne Ringkante (Punkte 2 und 4), während wir an den Punkten 1 und 3 die größte Ringöffnung sehen. Die Erde ist vom Saturn aus betrachtet nie mehr als 6° von der Sonne entfernt, ihre Bahnebene, die Ekliptik, ist ebenfalls um 2,5° zur Bahnebene des Saturn geneigt. Daher passiert die Erde in kurzem zeitlichen Abstand zum Durchgang der Sonne die Ringebene. Während einer solchen Saturnringpassage verschwindet für uns der Saturnring vorübergehend - wenn die Erde sich genau in der Ringebene befindet und wir dünne Ringkante betrachten, oder wenn die Sonne beim Durchstoßen der Ringebene kurzzeitig nur die Kante, nicht aber die Fläche des Rings beleuchtet. Dann kann nur der Schatten des Rings als dünne, dunkle Linie auf der Saturnscheibe ausgemacht werden.

Während der kurzen Zeitspanne, in der sich Sonne und Erde auf unterschiedlichen Seiten der Ringebene befinden und wir somit von der Erde die unbeleuchtete Seite des Rings sehen, sind sowohl der A als auch der B-Ring unsichtbar. Nur der so genannte Krepp-Ring (C-Ring) sowie die Kanten können mit größeren Amateurteleskopen noch erkannt werden. Dabei erscheinen „Lichtperlen“ in der Nähe der Ansen, die nicht mit Saturnmonden zu verwechseln sind. Der Ringschatten und die unbeleuchtete Ringseite sind zeitweise als ein dunkles Äquatorband zu erkennen, das wie eine Erscheinung der Saturnatmosphäre wirkt.
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