Sternenhimmel im November

Kassiopeia steht ideal

Die Kassiopeia durchschreitet gerade in oberer Kulmination, also zwischen Zenit und Polarstern, den Meridian. Die Herbststernbilder beherrschen nun endgültig die Szenerie.
Himmelsanblick gegen 22 Uhr

Himmelsanblick gegen 22 Uhr

Das Sommerdreieck ist weit nach Westen gerückt. Sein südlichster Punkt, Atair im Adler, steht vor seinem Untergang. Die Bilder hoch im Süden und die um den Zenit wie Kassiopeia, Andromeda, Pegasus, Perseus und Widder prägen den typischen Herbstcharakter des gestirnten Firmaments. Im Osten hingegen kündigt sich der Winter durch eine Reihe heller Sterne an: Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Beteigeuze und Rigel im Orion, Kastor und Pollux in den Zwillingen.

Die Kassiopeia durchschreitet gerade in oberer Kulmination, also zwischen Zenit und Polarstern, den Meridian. Die Kassiopeia, das Himmels-W, hilft nicht nur den Polarstern zu finden, sondern erlaubt auch die Sternzeit grob zu schätzen. Dazu bedient man sich des sogenannten Kolursternes, der von Beta Cassiopeiae dargestellt wird. Steht der Kolurstern in oberer Kulmination, so ist es 0 h Sternzeit. Zieht man vom Polarstern eine Linie über den Kolurstern bis hin zum Himmelsäquator – diese Linie ist Teil eines Stundenkreises – so markiert der Schnittpunkt dieser Linie mit dem Himmelsäquator ziemlich genau den Frühlingspunkt, der in den Fischen liegt, ein wenig südöstlich der ersten Fischellipse.

Die Sternenkette der Andromeda geht ebenfalls gerade hoch über unseren Köpfen durch den Meridian. Der berühmte Andromedanebel (M 31), unsere Nachbarmilchstraße in rund drei Millionen Lichtjahren Entfernung, steht recht zenitnah und kann unter günstigen Sichtbedingungen schon mit bloßen Augen als mattes Lichtfleckchen ausgemacht werden. Auch die Fische haben nun ihre höchste Stellung im Süden erreicht. Sie sind nicht leicht zu erkennen, da sie sich nur aus Sternen vierter Größe und schwächer zusammensetzen. Dem Namen nach ist das Sternbild Fische zwar jedermann gut bekannt, weil es zum Tierkreis (Zodiak) gehört, aber wegen seiner lichtschwachen Sterne haben es nur wenige mit eigenen Augen bewusst am Himmel gesehen. Vermutlich wegen seiner geringen Helligkeit hat man dieses Bild fast immer mit den Mächten der Finsternis oder der Erdmutter Gaia in Verbindung gebracht.

Im Südwesten nimmt noch der ebenfalls lichtschwache Wassermann seinen Platz ein.

Südlich der Fische passiert der Walfisch (lat.: Cetus) eben den Meridian. Es ist nicht ganz einfach, den Cetus als Sternbild zu erkennen, da er ein ausgedehntes und lichtschwaches Sternbild ist.

Tief im Südosten ist der Himmelsjäger Orion bereits erschienen, das prominenteste aller Wintersternbilder. Von seinem hellen, bläulichen Fußstern Rigel zieht sich das ausgedehnte Sternbild Fluss Eridanus in Richtung Westen und knickt dann kurz vor dem Meridian in Südrichtung ab.

Der Eridanus schlängelt sich weit nach Süden und ist von unseren Breiten aus nie vollständig zu sehen. Auch sein Hauptstern Achernar, mit 0,5 mag scheinbarer Helligkeit einer der zehn hellsten Sterne am irdischen Firmament, steht so weit südlich, dass er bei uns nie den Horizont übersteigt. Die bei uns sichtbaren Sterne des Eridanus sind dritter und vierter Größenklasse, sodass der Eridanus in Mitteleuropa recht unauffällig bleibt.

Bei den alten Ägyptern war der Eridanus der Totenfluss. Er beginnt bei Osiris, dem Richter der Toten, dargestellt durch das Sternbild Orion. Teilweise war der Fluss Eridanus aber auch das himmlische Gegenstück zum Nil. Die Griechen übernahmen die Vorstellung von einem Fluss. Er wird für den mit dem Sonnenwagen abstürzenden Phaeton zum nassen Grab.

Mehr über das aktuelle Himmelsgeschehen lesen Sie im Kosmos Himmelsjahr.

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