Sternenhimmel im September

Kepheus in idealer Position

Die Sommersternbilder beherrschen noch die Himmelsszene. Die lichtschwachen Sterne des Kepheus erreichen nun ihre größte Höhe am Abendhimmel.
Himmelsanblick gegen 22 Uhr MEZ

Himmelsanblick gegen 22 Uhr MEZ

Zwischen Zenit und Polarstern durchschneidet der Meridian gerade den Kepheus, der jetzt seine höchste Position erklommen hat. Die lichtschwachen Sterne, die den König von Äthiopien darstellen sollen, sind nicht leicht auszumachen. Erfahrene Sternfreunde finden sich dennoch zurecht und können auch den berühmten veränderlichen Stern Delta Cephei identifizieren. Er ist der Prototyp einer Klasse von Veränderlichen, den sogenannten Cepheiden oder Delta-Cephei-Sternen. Die Cepheiden gehören zu den leuchtkräftigsten Sternen im Universum überhaupt. Aus ihrer Blinkperiode kann man auf ihre absolute Helligkeit schließen. Diese Perioden-Leuchtkraft-Beziehung macht sie zu Meilensteinen im Universum. Die Cepheiden ermöglichen es, die Entfernung anderer Milchstraßensysteme zu bestimmen. Sie gelten als Leuchttürme des Kosmos. Die Entfernung von Delta Cephei selbst beträgt tausend Lichtjahre.

Noch beherrschen die Sommersternbilder die Himmelsszene. Deneb steht nun fast im Zenit, während Wega und Atair den Meridian schon durchschritten haben. Der Skorpion ist ebenso wie die Jungfrau längst untergegangen. Arktur steht recht horizontnah in westlicher Richtung.

Im Südwesten schickt sich der Schütze ebenfalls an, die Himmelsbühne zu verlassen, während der Steinbock gerade den Meridian passiert. Ihm folgt im Tierkreis der Wassermann, ein bekanntes, aber unscheinbares Sternbild.

Viele Völker sahen im Steinbock einen Ziegenbock. Die Bezeichnung „Südliches Tor der Sonne“ erinnert daran, dass einst das Wintersolstitium (Winterpunkt) im Steinbock lag. Durch die Präzessionsbewegung der Erde liegt der Winterpunkt inzwischen im Sternbild Schütze nahe dem Stern Mü Sagittarii. Noch heute spricht man deshalb vom „Wendekreis des Steinbocks“. In unserer Zeit wandert die Sonne vom 19./20. Januar bis 15./16. Februar durch den Steinbock. Zurzeit hält sich der strahlend helle Jupiter im Steinbock auf. Auch den sonnenfernen Neptun findet man in diesem Jahr im Steinbock.

Tief im Südosten flackert ein Stern erster Größe, nämlich Fomalhaut im südlichen Fisch (lat.: Piscis Austrinus), der eben aufgegangen ist. Fomalhaut (Alpha Piscis Austrini) erreicht bei uns nie große Höhen. Er ist ein weißer Hauptreihenstern (Spektralklasse A3 V) in 25 Lichtjahren Entfernung, also etwa gleich weit entfernt wie Wega in der Leier.

Auf halber Höhe zwischen Steinbock und Schwan stößt man auf das kleine, aber sehr markante und leicht einprägsame Bild des Delfins. Es liegt östlich von Atair im Adler.

Der Pegasus steht schon hoch im Osten. Der zentrale Teil des Pegasus wird durch ein mächtiges Sternenquadrat markiert, zu dem man auch Herbstviereck sagt. An der einen Ecke des Pegasusquadrats hängt die Sternenkette der Andromeda. Ihr folgt halbhoch im Nordosten der Perseus, strahlender Held und Retter der Andromeda. Im Perseus findet man den Teufelsstern Algol. Er ist ein prominenter Bedeckungsveränderlicher und Prototyp der Algol-Variablen.

Im Osten hat sich das kleine Bild des Widders emporgeschwungen. Der Widder (lat.: Aries) setzt sich im Wesentlichen aus drei Sternen zusammen, die ein stumpfwinkliges Dreieck bilden. Der Hauptstern des Widders heißt Hamal, was arabisch so viel wie Lamm bedeutet. Mit 2,0 mag scheinbarer Helligkeit ist Hamal etwa so hell wie der Polarstern.

Im Südosten ist das ausgedehnte, aber lichtschwache Sternbild der Fische aufgetaucht.

Mehr über das aktuelle Himmelsgeschehen lesen Sie im Kosmos Himmelsjahr.

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