Die Leier ist ein kleines, aber sehr markantes und leicht zu findendes Sternbild, gehört doch ihr Hauptstern Wega (Alpha Lyrae) mit Sirius, Kanopus, Toliman und Arktur zu den hellsten Fixsternen des Himmels. Die strahlende, blau-weiß funkelnde Wega steht am abendlichen Sommerhimmel bei uns hoch über unseren Köpfen und bildet mit Deneb im Schwan sowie Atair im Adler das bekannte Sommerdreieck. Neben der strahlenden Wega findet sich ein kleiner Sternenrhombus, der der Leier ihre charakteristische, leicht einprägsame Figur verleiht.

Die Wega strahlt als Stern 0. Größe ein intensiv bläuliches Licht aus (Spektraltyp A0 V) und ist 25 Lichtjahre von uns entfernt. Bei den Babyloniern hieß sie Dilgan, was Botschafter des Lichts bedeutet. Die alten Ägypter nannten sie Maat (der Geier), schon zu einer Zeit, als sie noch nahe dem Himmelsnordpol stand, also 12.000 bis 11.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung.

Der Stern Beta Lyrae trägt die Bezeichnung Sheliak, was sich vom Arabischen Al Shilyak ableitet und so viel wie Leier heißt. Sheliak ist 880 Lichtjahre entfernt. John Goodricke entdeckte 1784 die Veränderlichkeit von Beta Lyr. Die Helligkeit von Beta Lyr schwankt zwischen 3,3 und 4,2 mag.

Die Leier beherbergt eine Reihe interessanter Objekte: Epsilon-1,-2 Lyrae, den berühmten Vierfachstern, M 57, den bekannten Ringnebel, M 56, einen kugelförmigen Sternhaufen, und RR Lyrae, den Prototyp einer Klasse von Pulsationsvariablen, die bei der Entfernungsbestimmung von Kugelhaufen eine wichtige Rolle spielen.

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