Wie große Sterne explodieren
Computersimulation erlaubt Einblick
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Beim Kollaps des Sterns bildet sich zunächst im Zentrum ein Neutronenstern. Eine wichtige Rolle spielen die dabei frei werdenden Neutrinos: Sie heizen die äußeren Schichten des sterbenden Sterns auf und lösen so die eigentliche Explosion aus. Das Problem: Bislang funktioniert dieses Modell nur bei Sternen bis zur zehnfachen Sonnenmasse - darüber kommt die Neutrinoheizung nach kurzer Zeit im dichten Kernmaterial zum Stillstand.
Die Simulationen von Marek und Janka zeigen nun, dass hydrodynamische Instabilitäten eine wichtige Rolle beim Ablauf der Sternexplosion spielen. Sie sorgen dafür, dass die Explosionsfront heftig hin und her schwingt und sich dabei immer weiter ausbeult. Dadurch ist die Materie den hochenergetischen Neutrinos länger als bislang vermutet ausgesetzt, was eine deutlich höhere Energieüber- tragung ermöglicht und so der Explosion den nötigen Schwung verleihen kann.
Dr. Rainer Kayser ist Wissenschaftsjournalist in Hamburg