Astronomie

Der russische Weihnachtsstern

Am 24. Dezember 2011 wurden zahlreiche Spaziergänger Zeugen eines ungewöhnlichen Schauspiels: Ein heller Lichtschweif zog am frühen Weihnachtsabend über den Himmel von Deutschland und machte kurz darauf als Weihnachtsstern die Runde in diversen Medienberichten. Zunächst herrschte Unklarheit über die Herkunft des verglühenden Objekts. Nun aber ist man sich sicher: Der Feuerball war russischen Ursprungs.
Die am 24.12.2011 verglühte Oberstufe der Sojus-Rakete

Die am 24.12.2011 verglühte Oberstufe der Sojus-Rakete

Raumfahrer werden bekanntlich auf viele außergewöhnliche Situationen vorbereitet. Doch als Bringer eines Weihnachtssterns zu gelten dürfte auch für die drei erfahrenen Kosmonauten Donald Pettit, Oleg Kononenko und André Kuipers eher ungewöhnlich sein. Am 21. Dezember 2011 startete eine Sojus-Rakete mit den genannten Personen an Bord in Richtung ISS. Auf dem Weg dorthin wirft eine solche Rakete aus Gründen der Gewichtsreduzierung nach und nach ausgebrannte Booster und nicht mehr benötigte Tanks ab, die nach einer gewissen Zeit wieder auf die Erde zurückfallen. Beim Abwurf der Oberstufe ist die Sojus-FG bereits so schnell, dass dieses Teil für längere Zeit in einem niedrigen Erdorbit verbleiben kann. Aufgrund der Luftreibung, die in dieser Höhe zwar gering, aber immernoch vorhanden ist, verliert die abgeworfene Oberstufe irgendwann so viel an Geschwindigkeit, dass sie wieder Kurs auf die Erde nimmt. In einer Höhe von etwa 80 Kilometern beginnt dieser Weltraumschrott dann schließlich zu verglühen.

Von Meteoroiden, Meteoren und Meteoriten

Verwirrung stiften solche Leuchterscheinungen nicht nur durch ihr Auftreten, sondern auch durch ihre Bezeichnungen. Oder kennen Sie den Unterschied zwischen einem Meteoriten und einem Meteoroiden? Sehen Sie. Deswegen wollen wir hier einmal klären, was es mit diesen Begriffen auf sich hat. Meteoroide sind kleine Objekte, die sich auf einem Orbit um die Sonne bewegen. Ihr Durchmesser reicht von einigen Millimetern bis wenige Meter. Solche Meteoroide können aufgrund von Bahnstörungen ihren Orbit verlassen und Kurs auf einen Planeten nehmen, etwa die Erde. Die Leuchterscheinung, die sie beim Verglühen in der Atmosphäre erzeugen, nennt man dann Meteor. Kleinere Objekte mit wenigen Zentimetern Durchmesser verglühen dabei meist vollständig. Überreste größerer Objekte können bis zur Planetenoberfläche vordringen und beim Einschlag große Mengen an Energie freisetzen. Diese Überreste eines auf einem Planeten eingeschlagenen Objekts kosmischen Ursprungs wird als Meteorit bezeichnet. Bleibt noch zu klären, was es mit den Asteoriden auf sich hat. Diese Brocken unterscheiden sich letztendlich nur durch ihre Größe von den Meteoroiden. Eine scharfe Grenze, ab wann ein Meteoroid zu den Asteroiden zählt, gibt es nicht. Für gewöhlich werden aber meter- bis kilometergroße Objekte, die die Sonne umkreisen, zu den Asteroiden gezählt. Begegnungen mit solchen Kandidaten sind keine Seltenheit: Am Freitag, den 13. April 2029 wird der erdnahe Asteroid mit der Bezeichnung „(99942) Apophis“ in einer Entfernung von nur knapp 30.000 Kilometern an der Erde vorbeifliegen. Unklar ist, wie nahe uns dieser Asteroid bei seiner Rückkehr kommen wird. Auch ein Einschlag kann dann nicht mehr ausgeschlossen werden. In diesem Fall wären massive lokale Verwüstungen die Folge. Mit seinen knapp 300 Metern Durchmesser wäre Apophis jedoch zu klein, um dauerhafte globale Schäden zu verursachen.

Autor: M. Gänsler
Bildquelle: Wikipedia

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