Erste Ergebnisse vom Herschel Weltraumteleskop

Schnellere Sternentstehung

Sternentstehung im Sternbild Füchschen

Sternentstehung im Sternbild Füchschen

Herschel hat auch den Weltraum jenseits unserer Galaxie unter die Lupe genommen und das Infrarotlicht tausender anderer Galaxien gemessen, die Milliarden von Lichtjahren entfernt im Universum verteilt sind. Jede Galaxie erscheint so klein wie ein Staubkorn aber durch ihre Helligkeit können Astronomen ihre Sterngeburtenrate bestimmen. In der Regel gilt: je heller die Galaxie desto mehr Sterne bringt sie hervor.

Auch in diesem Fall wurden der bisherige Kenntnissstand in Frage gestellt, denn Herschel erbrachten den Nachweis, dass sich die Galaxien entlang der kosmischen Zeitskala viel schneller als ursprünglich angenommen entwickelt haben, in Frage gestellt. Astronomen waren der Ansicht, dass die Galaxien in den vergangenen drei Milliarden Jahren mit ungefähr derselben Geschwindigkeit Sterne gebildet haben. Herschel widerlegt dies jedoch.

In der Vergangenheit gab es zahlreiche Galaxien, in denen wahre Sternausbrüche stattfanden und die Sterne 10 bis 15 Mal schneller entstanden, als heute in der Milchstraße. Was diese stürmische Aktivität auslöste, ist noch nicht ganz klar. „Herschel wird uns nun die Gelegenheit bieten, die Gründe für diese Vorgänge zu untersuchen“, freut sich Steve Eales von der Universität Cardiff in Großbritannien.

Zudem ist Herschel ein erstklassiges Instrument zur Erfassung der kleinsten Formen der Materie, der Moleküle. Das Teleskop hat zum ersten Mal im Weltraum einen neuen Zustand von Wasser entdeckt. Er ist elektrisch geladen und kommt im Unterschied zu den bekannteren Formen, wie festem Eis, flüssigem Wasser und gasförmigem Dampf, nicht in natürlicher Weise auf der Erde vor.

Wenn in den Geburtswolken, die die jungen Sterne umgeben, ultraviolettes Licht durch das Gas dringt, kann diese Strahlung jedoch ein Elektron aus dem Wassermolekül herausstoßen und dieses mit einer elektrischen Ladung versehen.

„Die Entdeckung dieses ionisierten Wasserdampfs war eine Überraschung“ sagt Arnold Benz von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. „Sie führt uns vor Augen, dass im frühen Geburtsstadium gewaltige Prozesse vor sich gehen, die zu einer in der ganzen Wolke verbreiteten energetischen Strahlung führen.“

Von den größten Galaxien bis zu den kleinsten Molekülen – die zahlreichen ersten Ergebnisse von Herschel werden den Wissenschaftlern auf der Fachtagung ESLAB 2010 vorgestellt, die diese Woche im Weltraumforschungs- und Technologiezentrum ESTEC der ESA in Noordwijk, Niederlande, stattfindet.

„Dies ist erst der Anfang der Mission. In den kommenden Jahren werden wir dank Herschel noch viele weitere wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen“ versichert Göran Pilbratt, Herschel-Projektwissenschaftler der ESA.

Quelle: ESA

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