Forscher weisen Eis auf einem Himmelskörper nach

Asteroid mit Eiskruste

Der Asteroid Themis ist in eine dünne Schicht aus gefrorenem Wasser eingehüllt. Das zeigen Infrarot-Beobachtungen mit der Infrared Telescope Facility der Nasa auf Hawaii. Gleich zwei Forscherteams berichten im Fachblatt "Nature" über die für die Astronomen überraschende Entdeckung von Eis auf der Oberfläche des knapp 200 Kilometer großen Körpers im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die Beobachtungen stärken die Theorie, gemäß der das Wasser der irdischen Ozeane von den Asteroiden stammt.
Ein Künstler Vorstellung von Asteroid Themis.

Ein Künstler Vorstellung von Asteroid Themis.

Dass es im Inneren von Asteroiden Wasser geben könnte, vermuten die
Astronomen schon länger. So lieferten sowohl spektroskopische
Untersuchungen als auch Analysen von Meteoriten Hinweise auf den
Einfluss von Wasser in der Entstehungsphase der Himmelskörper. In den
vergangenen Jahren wurden zudem mehrere Objekte im Asteroidengürtel
entdeckt, die eine kometenartige Aktivität aufweisen - ein Hinweis auf
das Verdampfen von Eis. Ein Teil dieser Körper bewegt sich auf ähnlichen
Bahnen wie Themis, scheint also vom gleichen Ursprungskörper zu stammen.

Die ausgedehnten Eisvorkommen auf der Oberfläche von Themis sind
gleichwohl eine Überraschung für die Wissenschaftler. Denn im
Asteroidengürtel sollte Eis an der Oberfläche innerhalb weniger Jahre
verdampfen. Demnach müsse das Eis stetig aus dem Inneren des Kometen
nachgeliefert werden, so die Forscher.

Modellrechnungen zeigen, dass sich schon wenige Meter unter der
Oberfläche Eis über mehrere Milliarden Jahre halten könnte. Langsam
verdampfendes Eis würde an die Oberfläche dringen und dort teilweise
wieder kondensieren und so die beobachtete dünne Eisschicht bilden.
Weitere Beobachtungen sollen nun zeigen ob Themis und die anderen
Mitglieder seiner Asteroiden-Familie eine Ausnahme sind, oder ob
vielleicht die Mehrheit der Asteroiden wasserhaltiger ist, als bislang
vermutet. Das wäre ein wichtiges Indiz für die These, dass das Wasser
unserer Ozeane durch Asteroiden zur Erde gebracht wurde. Denn bei ihrer
Entstehung befand sich die Erde innerhalb der so genannten
"Schneegrenze", außerhalb der Wasser kondensieren und so zu einem
Bestandteil der sich formenden Himmelskörper werden konnte. Ein genauer
Vergleich der Isotopenverteilung von Wasserstoff im Wasser der irdischen
Ozeane und auf den Asteroiden könnte in Zukunft den endgültigen Beweis
für diese Theorie liefern.

Dr. Rainer Kayser, Wissenschaftsjournalist

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