Jagd auf Exoplaneten
Wettlauf um lebensfreundliche Welten
Astronomen entdecken immer kleinere Planeten um ferne Sonnen. Mit welcher Methode werden sie die erste habitable Welt finden? Weltraumgestützte Teleskope konkurrieren bei der Suche mit bodengebundenen Sternwarten.
© NASA, JPL-Caltech
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Inhalt des Artikels
- » 1 - Erdähnliche Planeten sind eine Herausforderung
- » 2 - Konkurrenz mit bodengebundenen Teleskopen
Erdähnliche Planeten sind eine Herausforderung
Weltweit läuft die Jagd nach Exoplaneten auf Hochtouren, 340 Exemplare konnten die Astronomen bislang dingfest machen. Momentan ist die Messung der Radialgeschwindigkeit immer noch das ertragreichste Verfahren. Damit entdeckten Michel Mayor und Didier Queloz vom Genfer Observatorium 1995 den ersten extrasolaren Planeten: ein Meilenstein der modernen Astronomie. Im Spektrum des Zentralsterns wird dabei nach periodischen Änderungen gesucht, die auf die Anziehung eines im Verborgen kreisenden Planeten schließen lassen. Denn dieser bewirkt ein leichtes Torkeln des Sterns, der Dopplereffekt macht es im Spektrum sichtbar. Mit dieser Methode fand man anfangs vor allem sehr schwere Planeten auf engen Umlaufbahnen. In Analogie zum größten Planeten des Sonnensystems werden diese „hot Jupiters“ genannt. Für die Suche nach Leben im Weltall sind die heißen Gasriesen temperaturbedingt allerdings wenig ergiebig.
Erdähnliche Planeten mit deutlich geringerer Masse sind immer noch eine Herausforderung, obgleich die Planetenjäger ihre Methoden stetig verfeinern. Der bislang leichteste Exoplanet, der mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden wurde, heißt HD 40307 b. Entdeckt wurde er im Juni 2008 mit einem sehr präzisen Spektrographen der Europäischen Südsternwarte in Chile. Er kreist 42 Lichtjahre von der Erde um seinen Zentralstern, der drei Viertel der Masse unsere Sonne hat. Der Exoplanet selbst bringt 4,2 Erdmassen auf die Wage. Wegen seiner extrem engen Umlaufbahn benötigt er nur rund vier Tage für einen kompletten Umlauf.